Lexikon

Hier finden Sie ein Lexikon über wichtige Begriffe aus der Psychotherapie und Psychiatrie. Diese Begriffe könnten Ihnen im Zusammenhang mit Behandlungen bei Psychotherapeut:innen und in Psychiatrien begegnen. Die Angaben sind rein informativ und stellen keine medizinische Beratung dar. Bei Fragen wenden Sie sich an ihr Behandlungsteam, ihre Therapeut:in oder Hausarzt.

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Lexikon M

Eine schwere Depression wird als Major Depression bezeichnet.

Anzeichen hierfür sind tägliche starke depressive Stimmungen über einen längeren Zeitraum.

Merkmale

Personen, die von der sexuellen Funktionsstörung mit verminderter Appetenz (Lust, Verlangen) betroffen sind, leiden an mangelnder bzw. fehlender sexueller Vorstellungskraft und Träumen mit erotischem Inhalt sowie sexueller Unlust. Das heißt sie fühlen sich von sexuellen Reizen nicht angesprochen bzw. sexuell angeregt und suchen diese auch nicht freiwillig auf. Im Allgemeinen geben Personen mit verminderter sexueller Appetenz nicht den Anstoß für einen sexuellen Kontakt und sind nicht enttäuscht oder verärgert, wenn eine Begegnung sexueller Art nicht möglich ist bzw. als nicht möglich erscheint. Kommt es doch zu einer sexuellen Betätigung z.B. durch die Initiative des Partners, dann nehmen sie nur widerwillig daran teil. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass Personen mit einem verminderten sexuellen Verlangen eher sexuell unerfahren sind. Um vehementen Aufforderungen des Partners bzw. dem eigenen Bedürfnis nach körperlicher Nähe nachzukommen, können sexuelle Kontakte dennoch zunehmen. Der Mangel oder Verlust sexuellen Verlangens kann sich entweder auf jegliche Form sexueller Aktivität beziehen oder nur auf wenige Formen sexueller Betätigung sowie nur auf einen Partner beschränken.

Damit von einer sexuellen Funktionsstörung gesprochen werden kann, müssen die Betroffenen deutlich unter den Symptomen der Störung mit verminderter sexueller Appetenz leiden, da diese entweder dauerhaft oder wiederholt auftreten. Des Weiteren sollte der Mangel oder der Verlust des sexuellen Verlangens auch zwischenmenschliche Probleme, z.B. in der Paarbeziehung (Unzufriedenheit in der Ehe) mit sich bringen. Können die Symptome auf eine Einnahme einer Substanz (z.B. Medikamente, Drogen) oder eine körperliche Erkrankung zurückgeführt werden, dann liegt keine Störung mit verminderter sexueller Appetenz vor. Ein gemeinsames Auftreten des Mangels oder Verlusts von sexuellem Verlangen mit affektiven und Angststörungen (z.B. Zwangsstörung, Panikstörung mit Agoraphobie, spezifische Phobie) ist möglich. Informationen zu weiteren psychischen Erkrankungen finden Sie in der Wissenssektion auf psycheplus.

Folgen

Der verminderten sexuellen Appetenz kann eine depressive Störung vorausgegangen, zur gleichen Zeit aufgetreten oder ihr nachgefolgt sein. Auch tauchen nicht selten Probleme in der Erregungs– und Orgasmusphase der Betroffenen auf. Diese können auch der sexuellen Funktionsstörung mit verminderter sexueller Appetenz vorausgehen und emotionales Leid auslösen. Körperliche Beschwerden und Krankheiten bringen meist Schmerzen, Erschöpfung und ein sich Unwohlfühlen im eigenen Körper sowie das Bewusstwerden der eigene Sterblichkeit mit sich und können somit auch das sexuelle Verlangen gravierend beeinflussen. Durch die vielseitigen Einschränkungen, die sich durch die Störung mit verminderter sexueller Appetenz ergeben, kann es Betroffenen schwer fallen dauerhafte sexuelle Beziehungen einzugehen und aufrecht zu erhalten.

Verlauf

Im Durchschnitt nehmen das sexuelle Interesse und die sexuelle Funktionsfähigkeit mit den Lebensjahren (vor allem bei Männern) ab. Besteht die sexuelle Funktionsstörung mit verminderter sexueller Appetenz ein Leben lang, dann hat sie wohl bereits in der Jugend (Pubertät) ihre Anfänge gefunden. Weitaus öfter entsteht ein Mangel oder Verlust des sexuellen Verlangens nach einer Zeit normaler sexueller Aktivität gemeinsam mit sozialen, psychischen Problemen oder einschneidenden Lebensepisoden.

Zahlen

Die Befundlage zu den sexuellen Funktionsstörungen gestaltet sich als äußerst dürftig. Die Daten, die zur Prävalenz der einzelnen Störungen vorliegen, weisen enorme Unterschiede (Variabilität) auf, da sie entweder mit verschiedenen Verfahren erhoben wurden, verschiedene Definitionen der sexuellen Funktionsstörungen verwendeten oder Stichproben mit unterschiedlichen Merkmalen miteinbezogen.

Eine amerikanische Studie, die Personen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren befragte, liefert für die sexuelle Funktionsstörung mit verminderter sexueller Appetenz bei Frauen eine Schätzung der Prävalenz von 33%. Nach Angaben von ProFamilia (Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung) liegt der Prozentsatz bei 35%. Laut amerikanischer Studien liegt der Prozentsatz bei Frauen zwischen 20 und 35% und bei Männern bei 15%.

Der Mangel oder Verlust des sexuellen Verlangens ist bei Frauen wesentlich häufiger verbreitet als bei Männern. Das hängt zum einen damit zusammen, dass der Geschlechtsverkehr bei der Frau nicht zwingend mit Lustgefühlen verbunden ist. Frauen neigen zudem dazu, sich stärker von persönlichen Einstellungen und Stressfaktoren beeinflussen und ablenken zu lassen, was die Lust und das Verlangen nach sexueller Betätigung reduzieren kann. Psyche, Geist und Körper müssen demnach im Einklang stehen, damit Frauen sexuelle Begegnungen und Fantasien als lustvoll erleben können (bei nur ca. 2% der Frauen haben sexuelle Funktionsstörungen körperliche Ursachen). Die sexuelle Aktivität beim Mann hingegen bezieht sich mehr auf die physiologischen Aspekte, wobei der Orgasmus als Ziel verstanden wird.

Subtypen

Bei allen sexuellen Funktionsstörungen wird hinsichtlich dem Anfangspunkt der Störung, den Umständen, innerhalb derer die Störung vorkommt und den Ursachen für die Störung unterschieden.

Der Mangel oder Verlust des sexuellen Verlangens gilt als „lebenslang“, wenn die Störung mit der geschlechtlichen Reife begonnen hat. Die sexuelle Funktionsstörung gilt als „erworben“, wenn der Mangel bzw. Verlust des sexuellen Verlangens nach einem Zeitraum normaler sexueller Betätigung seinen Anfang genommen hat.

Die verminderte oder fehlende sexuelle Appetenz kann mehrere verschiedene Situationen, Partner oder Arten der sexuellen Erregung betreffen und damit als „generalisiert“ bezeichnet werden. Sie kann aber auch nur eine Situation, einen Partner oder eine Art der Stimulation betreffen und damit als „situativ“ gelten.

Der Mangel oder Verlust des sexuellen Verlangens kann sowohl durch psychische Faktoren alleine als auch durch psychische und körperliche Faktoren ausgelöst werden.

Therapie

Die unterschiedlichen Therapieverfahren versuchen auf Grund ihres unterschiedlichen Ursachenverständnisses, die sexuellen Funktionsstörungen auf unterschiedliche Weise zu behandeln.

In der Psychoanalyse geht man davon aus, dass Personen mit einer sexuellen Funktionsstörung in ihrer Entwicklung bei einer der psychosexuellen Phasen (Freud unterschied die anale, orale, latenz und genitale Phase) zurückgeblieben sind. So soll der Patient in der Beziehung zum Analytiker alle Phasen der Kindheit nochmals durchleben, aber diesmal erfolgreich. Dadurch soll eine tiefreichende Umstrukturierung der Persönlichkeit erreicht werden.

Verhaltenstherapie

In der Verhaltenstherapie kommen hauptsächlich Muskelentspannungsübungen und Methoden, wie die systematische Desensibilisierung zum Einsatz, um die vorherrschende Angst bei sexuellen Funktionsstörungen zu reduzieren.

Sexualtherapie

Die wohl bekannteste Behandlungsmethode bei sexuellen Funktionsstörungen ist die von William Masters und Virginia Johnson (1970), welche auch unter der Bezeichnung „Sexualtherapie“ bekannt wurde. Das achtstufige Verfahren beinhaltet kognitive, verhaltenstherapeutische sowie auch kommunikative Techniken und setzt direkt beim sexuellen Problem an. Innerhalb von ca. 15 bis 20 Therapiestunden (Kurzzeittherapie) werden folgende standardmäßig angewandt:

  1. Diagnostik und Problemanalyse: Zuerst werden mögliche organische Probleme in einer medizinischen Untersuchung abgeklärt bzw. ausgeschlossen. Des Weiteren wird die bisherige sexuelle Erfahrung erfragt, um mögliche Ursachen und aufrechterhaltende Faktoren aufzudecken. Es kann dazu kommen, dass auch der Partner aktiv in die Therapie miteinbezogen wird.
  2. Beidseitige Verantwortlichkeit: Der Patient/die Patienten sollen zur Einsicht gelangen, dass immer beide Partner zum sexuellen Problem beitragen, egal bei wem die sexuelle Dysfunktion auftritt. Somit ist es immer hilfreicher, wenn beide die Therapie in Angriff nehmen.
  3. Information über Sexualität: Mit Hilfe von Gesprächen, Büchern und Videos versucht der Therapeut schließlich dem Patienten das Wissen zu Anatomie und Physiologie der sexuellen Reaktionen näher zu bringen.
  4. Einstellungsänderung: In den nächsten Schritten sollen die Patienten ihre Einstellungen zur Sexualität, die augenscheinlich zur Hemmung der sexuellen Erregung und Lust beitragen, äußern. Der Therapeut versucht diese Einstellungen durch bestimmte Übungen zu verändern.
  5. Beseitigung von Leistungsangst und der Beobachterrolle: Vor allem bei Männern scheinen diese Faktoren eine Erregung zu erschweren und bestimmte sexuelle Funktionsstörungen aufrechtzuerhalten. Mit Hilfe von Techniken, wie „sensorische Fokussierung“ und „nicht forderndes Lustspenden“, sollen zunächst sexuelle Begegnungen auf Umarmungen, Küssen und Massagen des Körpers (ohne das Berühren von Brust oder Intimbereich) reduziert werden. Erst nach und nach werden weitere Handlungen erlaubt und somit die sexuelle Lust allmählich gesteigert.
  6. Verbesserung der sexuellen Kommunikationstechniken: Zudem übt der Therapeut mit den Patienten neue Strategien ein, wie Patienten auch während dem Geschlechtsakt miteinander kommunizieren können. Bei der sensorischen Fokussierung soll der Patient z.B. die Hand seines Partners führen. So kann er Geschwindigkeit, Druck und Ort der Liebkosungen und Streicheleinheiten bestimmen. Schließlich sollen verbale Hinweise immer positiv und informativ formuliert werden (sagen, was einem gefällt und dass es einem gefällt).
  7. Veränderung eines möglichen destruktiven Lebensstils und beeinträchtigender partnerschaftlicher Interaktionen. Natürlich werden in der Therapie auch die Lebensumstände des Patienten berücksichtigt und – wenn möglich – bearbeitet.
  8. Bearbeitung körperlicher und medizinischer Faktoren: Bereits zu Beginn der Therapie werden mögliche Faktoren, wie Krankheiten, Verletzungen, Medikamenteneinnahmen oder möglicher Substanzmissbrauch, abgeklärt und entsprechend damit umgegangen.
 

Weitere Therapien

Bei der Behandlung der verminderten sexuellen Appetenz wird eine Kombination verschiedener Techniken eingesetzt, da auch mehrere, psychologische Probleme als Ursache in Frage kommen können. Bei der gefühlsmäßigen Bewusstmachung, soll sich der Patient sexuelle Situationen vorstellen, damit er mit Hilfe des Therapeuten die negativen Gefühle aufdecken kann. Beim Selbstinstruktionstraining lernt der Patient die negativen Gedanken durch Aussagen, die eine Bewältigung des Problems suggerieren, zu ersetzen. Außerdem soll der Patient neben der Therapie ein Lusttagebuch führen, in dem er vermerkt, wann und in welchen Situationen er sexuelle Lust verspürt. Außerdem sollen Bücher und Filme mit sexuellem Inhalt konsumiert werden, was den Patienten immer mehr an Sexualität gewöhnen soll und irgendwann als etwas Normales erscheinen lässt.

Merkmale

Personen, die unter dem Störungsbild mit mangelnder sexueller Befriedigung leiden, zeigen eine wiederholt auftretende oder dauerhafte Anhedonie bei jeglichem sexuellen Kontakt bzw. bei allen sexuellen Aktivitäten. Libidomangel und –reduktion sind die Regel. Betroffene erleben unfreiwillig einen Mangel oder eine Abnahme an sexuellen Fantasien und an sexuellem Verlangen. Obwohl der sexuelle Reaktionsablauf normal ist, erleben sie beim Orgasmus kein Lustgefühl. Damit von einer sexuellen Funktionsstörung mit mangelnder sexueller Befriedigung gesprochen werden kann, müssen die Betroffenen deutlich unter den Symptomen der psychischen Störung leiden, da diese entweder dauerhaft oder wiederholt auftreten. Des Weiteren kann der Mangel an sexueller Befriedigung auch zwischenmenschliche Probleme, z.B. in der Paarbeziehung (Unzufriedenheit in der Ehe) mit sich bringen.

Bei Personen, die an einer sexuellen Funktionsstörung mit mangelnder sexueller Befriedigung leiden, ist es möglich, dass sie zusätzlich an einer weiteren sexuellen Funktionsstörung (z.B. Dyspareunie) oder an einer anderen psychischen Störung (z.B. Depression, Zwangsstörung, Posttraumatische Belastungsstörung) erkranken.

Weitere Informationen zu psychischen Erkrankungen finden Sie im Bereich Wissen auf psycheplus.

Verlauf

psycheplus liegen derzeit keine fundierten Beschreibungen zum Störungsverlauf der mangelnden sexuellen Befriedigung vor.

Zahlen

Die Befundlage zu den sexuellen Funktionsstörungen gestaltet sich als äußerst dürftig. Die Daten, die zur Prävalenz der einzelnen Störungen vorliegen, weisen enorme Unterschiede (Variabilität) auf, da sie entweder mit verschiedenen Verfahren erhoben wurden, verschiedene Definitionen der Störungen verwendeten oder Stichproben mit unterschiedlichen Merkmalen miteinbezogen. Auf Grund dessen liegen bis zum heutigen Zeitpunkt keine genaueren Daten zur Störung mit mangelnder sexueller Befriedigung vor. Allerdings ist bekannt, dass Frauen häufiger von der Störung betroffen sind als Männer.

Subtypen

Bei allen sexuellen Funktionsstörungen wird hinsichtlich des Anfangspunktes der Störung, den Umständen, innerhalb derer die Störung vorkommt und den Ursachen für die Störung unterschieden.

Der Mangel an sexueller Befriedigung gilt als „lebenslang“, wenn die Störung mit der geschlechtlichen Reife begonnen hat. Die sexuelle Funktionsstörung wird als „erworben“ bezeichnet, wenn die Abneigung ihren Anfang nach einem Zeitraum normaler sexueller Betätigung genommen hat.

Die fehlende sexuelle Befriedigung kann auch mehrere verschiedene Situationen, Partner oder Arten der sexuellen Erregung betreffen und damit als „generalisiert“ bezeichnet werden. Sie kann aber auch nur eine Situation, einen Partner oder eine Art der Stimulation betreffen und somit als „situativ“ gelten.

Die sexuelle Funktionsstörung mit mangelnder sexueller Befriedigung kann sowohl durch psychische Faktoren alleine als auch durch psychische und körperliche Faktoren ausgelöst werden.

Therapie

Die unterschiedlichen Therapieverfahren versuchen auf Grund ihres unterschiedlichen Ursachenverständnisses, die sexuellen Funktionsstörungen auf unterschiedliche Weise zu behandeln.

In der Psychoanalyse geht man davon aus, dass Personen mit einer sexuellen Funktionsstörung in ihrer Entwicklung bei einer der psychosexuellen Phasen (Freud unterscheidete die anale, orale, latenz und genitale Phase) zurückgeblieben sind. So soll der Patient in der Beziehung zum Analytiker alle Phasen der Kindheit nochmals durchleben, aber diesmal erfolgreich. Dadurch soll eine tiefreichende Umstrukturierung der Persönlichkeit erreicht werden.

Verhaltenstherapie

In der Verhaltenstherapie kommen hauptsächlich Muskelentspannungsübungen und Methoden, wie die systematische Desensibilisierung zum Einsatz, um die vorherrschende Angst bei sexuellen Funktionsstörungen zu reduzieren.

Sexualtherapie

Die wohl bekannteste Behandlungsmethode bei sexuellen Funktionsstörungen ist die von William Masters und Virginia Johnson (1970), welche auch unter der Bezeichnung „Sexualtherapie“ bekannt wurde. Das achtstufige Verfahren beinhaltet kognitive, verhaltenstherapeutische sowie auch kommunikative Techniken und setzt direkt beim sexuellen Problem an. Innerhalb von ca. 15 bis 20 Therapiestunden (Kurzzeittherapie) werden folgende standardmäßig angewandt:

  1. Diagnostik und Problemanalyse: Zuerst werden mögliche organische Probleme in einer medizinischen Untersuchung abgeklärt bzw. ausgeschlossen. Des Weiteren wird die bisherige sexuelle Erfahrung erfragt, um mögliche Ursachen und aufrechterhaltende Faktoren aufzudecken. Es kann dazu kommen, dass auch der Partner aktiv in die Therapie miteinbezogen wird.
  2. Beidseitige Verantwortlichkeit: Der Patient/die Patienten sollen zur Einsicht gelangen, dass immer beide Partner zum sexuellen Problem beitragen, egal bei wem die sexuelle Funktionsstörung auftritt. Somit ist es immer hilfreicher, wenn beide die Therapie in Angriff nehmen.
  3. Information über Sexualität: Mit Hilfe von Gesprächen, Büchern und Videos versucht der Therapeut schließlich dem Patienten das Wissen zu Anatomie und Physiologie der sexuellen Reaktionen näher zu bringen.
  4. Einstellungsänderung: In den nächsten Schritten sollen die Patienten ihre Einstellungen zur Sexualität, die augenscheinlich zur Hemmung der sexuellen Erregung und Lust beitragen, äußern. Der Therapeut versucht diese Einstellungen durch bestimmte Übungen zu verändern.
  5. Beseitigung von Leistungsangst und der Beobachterrolle: Vor allem bei Männern scheinen diese Faktoren eine Erregung zu erschweren und bestimmte sexuelle Funktionsstörungen aufrechtzuerhalten. Mit Hilfe von Techniken, wie „sensorische Fokussierung“ und „nicht forderndes Lustspenden“, sollen zunächst sexuelle Begegnungen auf Umarmungen, Küssen und Massagen des Körpers (ohne das Berühren von Brust oder Intimbereich) reduziert werden. Erst nach und nach werden weitere Handlungen erlaubt und somit die sexuelle Lust allmählich gesteigert.
  6. Verbesserung der sexuellen Kommunikationstechniken: Zudem übt der Therapeut mit den Patienten neue Strategien ein, wie Patienten auch während dem Geschlechtsakt miteinander kommunizieren können. Bei der sensorischen Fokussierung soll der Patient z.B. die Hand seines Partners führen. So kann er Geschwindigkeit, Druck und Ort der Liebkosungen und Streicheleinheiten bestimmen. Schließlich sollen verbale Hinweise immer positiv und informativ formuliert werden (sagen, was einem gefällt und dass es einem gefällt).
  7. Veränderung eines möglichen destruktiven Lebensstils und beeinträchtigender partnerschaftlicher Interaktionen: Natürlich werden in der Therapie auch die Lebensumstände des Patienten berücksichtigt und – wenn möglich – bearbeitet.
  8. Bearbeitung körperlicher und medizinischer Faktoren: Bereits zu Beginn der Therapie werden mögliche Faktoren, wie Krankheiten, Verletzungen, Medikamenteneinnahmen oder möglicher Substanzmissbrauch, die einen Einfluss auf die Ausbildung einer sexuellen Funktionsstörung haben können, abgeklärt und entsprechend damit umgegangen.

Merkmale

Personen, die an manischen Episoden (bzw. einer bipolaren Störung oder einer zyklothymen Störung) leiden, zeigen innerhalb von mindestens einer Woche an fast allen Tagen eine auffällige und dauerhafte euphorische, ungewöhnlich gute bzw. fröhliche Stimmung. Sie lassen sich äußerst leicht für zwischenmenschliche, sexuelle und berufliche Interaktionen begeistern, ohne diese kritisch zu hinterfragen. So unterhalten sich manische Personen langanhaltend mit ihnen fremden Menschen oder bringen spontane Einfälle sofort und unreflektiert vor. Zu einer gereizten Stimmung kommt es bei einer Manie eher seltener, jedoch vor allem dann, wenn auf die Wünsche der Betroffenen nicht eingegangen wird. Es kann auch ein reger Wechsel zwischen Euphorie und Reizbarkeit stattfinden (Affektlabilität). Zusätzlich zur gehobenen Stimmung sind noch eine Reihe weiterer Symptome für eine manische Episode charakteristisch, die jedoch nicht alle auftreten müssen.

Übersteigertes Selbstvertrauen

So neigen Personen mit einer Manie zu einem übersteigerten Selbstvertrauen bis hin zu ausgeprägten Größenideen, welche auch ein wahnhaftes Ausmaß annehmen können. Zum Beispiel geben sie Ratschläge ohne entsprechendes Fachwissen, versuchen trotz fehlender Begabung oder Erfahrung ein Buch zu schreiben oder ein Musikstück zu komponieren. In der Regel zeigt sich zudem ein reduziertes Bedürfnis an Schlaf. Betroffene erwachen oft mehrere Stunden vor ihrer normalen Aufwachzeit oder sie können tagelang ohne Schlaf auskommen und fühlen sich trotzdem energiegeladen und nicht müde.

Darüberhinaus haben manische Personen einen gesteigerten Rededrang – sie reden laut, schnell, gehetzt und lassen sich nur schwer von anderen unterbrechen. Ohne andere zu Wort kommen zu lassen, können sie stundenlang reden. Selten hat das Gesagte einen zusammenhängenden Sinn und wird häufig mit Witzen und Wortspielen gespickt. Während sie reden, haben manche manischen Personen das Gefühl, als würden ihre Gedanken rasen, d.h. sie denken schneller als sie reden können. So kann es zu abrupten Gedankensprüngen kommen, denen Außenstehende nicht mehr folgen können.

Betroffene lassen sich außerdem leicht von irrelevanten äußeren Reizen, wie z.B. Hintergrundgeräuschen oder herumliegenden Gegenständen ablenken. Sie scheinen ständig beschäftigt zu sein und nehmen z.B. gleichzeitig mehrere Projekte auf sich, ohne die Risiken zu bedenken oder sich im Klaren darüber zu sein, unmöglich mehreren Tätigkeiten gleichzeitig gerecht werden zu können. Ihre gesellige Art wird schnell als aufdringlich, fordernd und äußerst dominant wahrgenommen. Durch den unbegründeten Optimismus, die Größenideen und das mangelnde Urteilsvermögen begeben sich Personen mit einer Manie immer wieder in Situationen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit unangenehme Folgen nach sich ziehen. So gehen sie exzessiv einkaufen, fahren rücksichtslos Auto, gehen verschwenderisch mit ihrem Geld um und sind ihrem Partner häufig untreu oder haben (ungeschützten) sexuellen Kontakt mit einer Vielzahl von fremden Menschen.

Manische Episode – Ursachen

Um von einer manischen Episode sprechen zu können, dürfen die Symptome nicht durch die Einnahme einer Droge oder eines Medikaments oder eine körperliche Krankheit ausgelöst worden sein und sollten den Betroffenen deutlich in sozialen oder beruflichen Angelegenheiten behindern. Des Weiteren kann es vorkommen, dass Personen in einer manischen Episode plötzlich ihren Aufenthaltsort wechseln und den Kontakt zu ihnen nahestehenden Personen verlieren. Sie kleiden oder schminken sich auffällig lasziv oder grell, wirken durcheinander oder verhalten sich seltsam, indem sie Fremden Ratschläge geben oder Geld und Süßigkeiten schenken. Darüberhinaus kann es in der Zeit einer Manie zu einem erhöhten Konsum von Alkohol oder Aufputschmitteln kommen. Nach den manischen Episoden schämen sich die meisten Betroffenen für ihr Verhalten. Dann kann die gehobene Stimmung schnell in Ärger oder Niedergeschlagenheit umschlagen.

Treten mehrere manische Episoden oder zusätzlich auch depressive Episoden auf, dann spricht man von einer bipolaren oder einer manisch-depressiven Störung. Betroffene mit ausschließlich manischen Episoden sind vergleichsweise selten. Ungefähr 10 bis 15% nehmen sich das Leben, meist wenn sie gerade depressiv sind. In der Zeit einer Manie kann es dazu kommen, dass Betroffene ihre Kinder oder Ehepartner misshandeln oder sich anderweitig gewalttätig verhalten.

Sind die depressiven und die manischen Symptome nur leicht ausgeprägt und wechseln sich diese häufig in einem Zeitraum von mindestens zwei Jahren ab bzw. zeigen sie einen chronischen Verlauf, dann liegt eine zyklothyme Störung vor.

Psychische Störungen die im Zusammenhang mit einer bipolaren Störung auftreten können sind die Anorexia Nervosa, die Bulimia Nervosa, die Panikstörung und die soziale Phobie.

Informieren Sie sich im Bereich Wissen über die verschiedenen psychischen Erkrankungen.

Verlauf

Im Durchschnitt erkranken Menschen im Alter von 20 Jahren an einer bipolaren Störung. Allerdings sind auch Ersterkrankungsfälle im Jugendalter (Adoleszenz) und nach dem 50. Lebensjahr bekannt. Über 90% derjenigen, die bereits eine manische Episode durchlebt haben, erleben weitere Episoden. In ungefähr 60 bis 70% der Fälle tritt entweder vor oder nach einer manischen Episode eine Depression auf.

Die manischen Episoden beginnen charakteristischerweise plötzlich und abrupt. Sie dauern zwischen zwei Wochen und vier bis fünf Monate an. Die depressiven Episoden neigen dazu länger anzuhalten (bis zu sechs Monate). Mit zunehmendem Alter werden die Intervalle zwischen den Episoden kürzer und die depressiven Episoden werden länger und häufiger. Falls innerhalb eines Jahres vier oder mehr affektive Episoden auftreten, dann spricht man von „Rapid Cycling“. Dies kommt bei ca. 5 bis 15% der Betroffenen vor.

Zahlen

Für die bipolare Störung wird eine Lebenszeitprävalenz zwischen 0,4 und 1,6% in der Allgemeinbevölkerung geschätzt. Männer und Frauen scheinen gleich häufig davon betroffen zu sein. Allerdings hat sich gezeigt, dass Männer eher eine manische Episode und Frauen eine depressive Episode ausbilden. Generell sind die manischen Episoden öfter bei Männern anzutreffen und die depressiven bei Frauen.

Subtypen

Bei dem Störungsbild der Manie bzw. der bipolaren Störung werden keine Subtypen unterschieden.

Therapie

Personen, die sich in einer manischen Episode befinden ist, erkennen selbst nicht, dass sie krank sind und widersetzen sich jeglichen Behandlungsversuchen. Bis vor kurzem stellten sich bei der Therapie der bipolaren Störung auch keine Erfolge ein. Weder die unterschiedlichen Psychotherapieformen, noch die Vergabe von Medikamenten schien eine Besserung der Symptome herbeizuführen.

Seit den 1960er Jahren hat sich die Lithiumtherapie bei manischen Episoden bzw. der bipolaren Störung als äußerst wirksam erwiesen. Nach der Bestimmung der richtigen Dosis, können die Betroffenen bereits nach 14 Tagen einen Symptomrückgang bei sich feststellen. Zusätzlich werden therapeutische Maßnahmen ergriffen, um die Medikamenteneinnahme zu sichern, die sozialen Kompetenzen zu verbessern, die Patienten als auch ihre Familienmitglieder über die Störung aufzuklären.

1943 wurde die Metropolitan Life Insurance Tabelle erstmals veröffentlicht. Es handelt sich um die Tabelle, die das Normalgewicht im Bezug auf die Körpergröße bei Männer und Frauen angibt.

Eine andere Art der Bewertung des Körpergewichtes ist der Body-Mass-Index (BMI).

Bei der Misophonie (im Deutschen auch als Selektive Geräuschintoleranz bezeichnet) reagieren die Betroffenen in der Regel wütend auf Geräusche. Dies können Alltagsgeräusche wie z.B. Schmatzen, Husten oder Rülpsen sein.

Die Forschung ist sich nicht einig, ob die Ursache eine Abnormität im Gehirn ist oder ob die Geräuschintoleranz etwa durch Konditionierung oder traumatische Ereignisse erfolgt ist.

Eine Klassifizierung nach ICD-10 ist nicht erfolgt.

Eine Demenzerkrankung, die durch mehrere, vorangegangene Herzinfarkte bedingt ist, wird Multiinfarkt-Demenz genannt.

Merkmale

Personen, die an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leiden, weisen mindestens zwei verschiedene, eigenständige Identitäten (multiple Persönlichkeit) auf, die immer wieder versuchen ihr Verhalten zu kontrollieren. Die einzelnen Persönlichkeitszustände können jeweils unterschiedliche Namen, Altersstufen, verschiedene Sprachen, eine eigene Vergangenheit, ein eigenes Selbstbild und ein unterschiedliches Allgemeinwissen sowie eine unterschiedliche Grundstimmung besitzen. In der Regel gibt es jedoch eine primäre Identität. Diese hört auf den ursprünglichen Namen der Person und zeigt sich im Vergleich zu den anderen Identitäten eher zurückhaltend, niedergeschlagen und schuldig. Die anderen Identitäten wirken meist feindselig oder kontrollierend gegenüber den weiteren Identitäten und treten nur in bestimmten Situationen in Erscheinung.

Identitätsübergang

Um einen Übergang von einer Identität in die andere einzuleiten, versucht meist eine Identität, welche gerade nicht das Verhalten der Person bestimmt, durch akustische oder visuelle Eingebungen (Halluzinationen), in das Bewusstsein der Person vorzudringen. Die Person kann z.B. eine Stimme wahrnehmen, die ihr sagt, was sie als nächstes zu tun hat. Der Identitätswechsel vollzieht sich dann für gewöhnlich innerhalb weniger Sekunden. Die Übergänge finden vor allem in Zeiten psychischer oder sozialer Belastung statt.

Des Weiteren haben Personen mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung die Schwierigkeit, sich an persönliche Informationen z.B. an Ereignisse aus der Vergangenheit zu erinnern (dissoziative Amnesie). Dabei weisen die eher zurückhaltenden Identitäten wesentlich größere Erinnerungslücken auf als die Dominanten. Über die Amnesie sind sich die Betroffenen bzw. die einzelnen Identitäten oft nicht bewusst. Das psychische Krankheitsbild der multiplen Persönlichkeitsstörung kann nicht durch die Auswirkungen der Einnahme einer Substanz (Alkohol, Drogen, Medikamente) oder durch eine körperliche Erkrankung erklärt werden.

Nicht selten wurden Personen mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung während ihrer Kindheit körperlich oder sexuell missbraucht und leben auch im Erwachsenenalter weiter in Beziehungen, in denen ihnen dieses Schicksal widerfährt. Außerdem können sie zusätzlich die Symptome, die für eine posttraumatische Belastungsstörung (Alpträume, Flashbacks), eine Depression (Niedergeschlagenheit), eine sexuelle, eine Ess-, eine Schlafstörung oder eine Borderline Persönlichkeitsstörung sprechen, aufweisen. Selbstverletzendes oder gar suizidales und aggressives Verhalten, sowie Migräne oder andere Formen von Kopfschmerzen, können ebenfalls vorkommen. Bei Messungen zur Hypnotisierbarkeit erlangen Betroffene meist hohe Werte.

Informationen über weitere psychische Erkrankungen finden Sie in der Wissensektion auf psycheplus.

Multiple Persönlichkeit – Verlauf

Die multiple Persönlichkeitsstörung zeigt ein fluktuierendes klinisches Verlaufsbild. Es kann sich eine Tendenz zur Chronifizierung mit einzelnen wiederauftretenden Episoden abwechseln. In der Regel wird die multiple Persönlichkeitsstörung erst sechs bis sieben Jahre nach dem Auftreten der ersten Symptome diagnostiziert. Weniger ausgeprägt zeigt sich die Störung bei Personen über 40. Doch in Zeiten mit vermehrt belastenden oder traumatischen Ereignissen oder in Verbindung mit einem Substanzmissbrauch (Alkohol, Medikamente, Drogen) kann sich die multiple Persönlichkeitsstörung erneut manifestieren.

Zahlen

Frauen erhalten die Diagnose einer multiplen Persönlichkeitsstörung bis zu neun Mal häufiger als Männer. Außerdem zeigt sich ein geschlechtsspezifischer Unterschied in der Anzahl der Identitäten, die eine Person in sich trägt. So können sich bei Männern durchschnittlich bis zu acht und bei Frauen sogar bis zu 15 Identitäten manifestieren.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Fälle von multiplen Persönlichkeitsstörungen gehäuft. Manche ForscherInnen sind der Meinung, dass die größere Aufmerksamkeit für die Diagnose dazu führte, dass mehr Fälle erkannt wurden. Genaue Zahlen zu den Prävalenzraten der multiplen Persönlichkeitsstörung liegen psycheplus zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor.

Subtypen

Bei dem Störungsbild der multiplen Persönlichkeitsstörung werden keine Subtypen unterschieden.

Therapie

Personen mit einer multiplen Persönlichkeit erholen sich in den wenigsten Fällen spontan von ihrer Störung. Therapeuten liefern den Patienten Unterstützung beim Erkennen und Verstehen des vollen Ausmaßes ihrer Störung, helfen ihnen das Vergessene wieder herzustellen und ihre verschiedenen Identitäten zu einer zusammenzufügen.

Um die Erinnerungslücken wieder zu füllen, kommen wie bei der dissoziativen Amnesie und Fugue psychoanalytische Therapieansätze oder die Hypnosetherapie zum Einsatz. Allerdings stellt sich ein Fortschritt bei der multiplen Persönlichkeitsstörung nur sehr langsam ein, da die unterschiedlichen Identitäten gegen ein Erinnern ankämpfen können. Auch das Endziel der Therapie – die Subidentitäten zu einer einzigen zu integrieren – scheint fragwürdig zu sein. Es müssen überzeugende Strategien gefunden werden, um die anderen Identitäten zu überzeugen, sich mehr oder weniger der Primäridentität unterzuordnen. Aktuell geben die wenigen Erhebungen noch keinen Aufschluss darüber, welche Behandlung bei der multiplen Persönlichkeitsstörung wirklich erfolgsversprechend ist und ob überhaupt eine Integration der einzelnen Identitäten sinnvoll bzw. notwendig ist.

Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS). Sie zählt zu den häufigsten Nervenerkrankungen und äußert sich in unterschiedlichen Symptomen, wie Sehstörungen oder Muskellähmungen. Die Ursachen der Multiplen Sklerose sind nach wie vor ungeklärt.

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